Das Leben im Nebeneinander von geschichtlichen Zeugnissen und modernster Technologie ist ebenso normal wie der Kontrast zwischen sich ständig selbst überholender Avantgarde und einer Rückbestimmung auf Traditionen.
Die Gesellschaft moderner Demokratien steht im krassen Gegensatz zu den sich verschärfenden nationalistischen Bestrebungen einzelner Volksgruppen.

Der Trend von "everything goes" und "political correctness" ist bestimmend in einem Alltag, in dem man wieder Batikhemden trägt und sich in der bevorzugten Altbauwohnung aus den Gründerjahren durch die TV-Kanäle über Woodstock zur Pest in Indien nach einem Bericht über die Restaurierung des großen Tempels von Lhasa bewegt.

Der Blick aus dem Fenster des Ateliers an der Stadtgrenze Köln lässt die Augen gleiten:
Entlang verrottender Bahngleise einer überholten Industrie des 19. Jahrhunderts, ein kleines Bahnhofsgebäude aus der gleichen Zeit - die eingeschlagenen Fenster sind ersetzt durch das Schild "Mitsubishi". Parallel zu den Geisen, verdeckt durch ausrangierte Güterwaggons, läuft die moderne Stadtbahn auf den Fluchtpunkt zu. Mc Donalds-Drive-In, Fernsehturm, Dom. Das Bild verdichtet sich durch den Gesang aus der nahegelegenen Moschee einer türkischen Gemeinde und die Aktion eines langsam über die stillgelegten Gleise ins Bild kommenden Saxophonspielers.

Die Performance Die Gegenwart aller Zeiten besteht aus drei unabhängigen und in sich geschlossenen Teilen. Im Rahmen des Themas finden sie eine Einheit und können im Idealfall als Trilogie dreier aufeinanderfolgender Ereignisse präsentiert werden.